Gastronomie Umbau – Papa Benz in München
Gastronomie gibt es in der traditionsreichen Leopoldstraße 50 seit 1900. Ein Pächterwechsel Anfang 2024 soll frischen Wind in das bayerische Lokal bringen. Bei der neun Monate dauernden Sanierung war Brüll + Gruber beim Gastronomie Umbau Papa Benz in München mit umfänglichen Metallbauarbeiten betraut. Unter anderem sorgen 5 Meter hohe, fensterartige Raumteiler für ein neues Raumkonzept.
Nach achtzehn Jahren „Bachmayer Hofbräu“ treten die neuen Pächter (die Betreiber des P1) mit den Namen „Papa Benz“ in historische Fußstapfen. Der Opernsänger Josef Benz, genannt Papa Benz, eröffnete im Jahr 1900 nach seinem Rückzug von der Opernbühne das Café im Hause seiner Frau. Er trug hier Arien vor, überließ die Bühne aber meist anderen Künstlern. Damit hatte er, Deutschlands erste Künstlerkneipe geschaffen. Mit dem historischen Namen und einem Logo aus der damaligen Zeit wollen die neuen Betreiber eine Prise des Bohème-Stils der Location angedeihen lassen. Der Umbau soll bayerische Gemütlichkeit auf moderne Weise interpretieren.
5 Meter hohe Raumteiler aus Schwarzstahl
Ein wesentliches Gestaltungselement des Umbaus sind unsere deckenhohen Raumteiler. Sie gliedern den großen Gastraum in einzelne Sektionen, ohne diese optisch abzutrennen. Die quadratischen Glasfüllungen gewähren Durchsicht in den gesamten Raum, so geht die Weite des großen Gastraumes nicht verloren. Durch die Trennwände entstehen vier Flächen, teils auf erhöhten Ebenen.
Die Raumteiler haben wir aus T-Profilblechen und Winkeln zu größeren Paneelen verschweißt und die miteinander verschraubt. Gefertigt aus Schwarzstahl, den wir sandgestrahlt und anschließend in RAL 8022 (schwarzbraun) pulverbeschichtet haben. Durch das Sandstrahlen erreichen wir eine leicht rustikale Optik. Prompt wähnte ein Journalist, dass die Raumteiler aus Gusseisen gemacht sind. Die Verwechslung ist nicht unwillkommen.
In die Raumteiler haben wir im Sichtbereich Securitgläser verbaut. Aufgenommen werden sie in einen 8 Millimeter starken Rahmen. Die Fixierung erfolgt mit Vorlegeband. Davon kam insgesamt 900 Meter zum Einsatz, 115 Glaselemente haben wir verbaut. In den unteren Bereich der Raumteiler haben wir statt Glas Blechfüllungen eingesetzt. Solche Raumteiler müssen im Alltag auch mal Stöße vertragen können. Das Material selber ist stabil genug. Aber auch die Befestigung muss belastbar sein. An der Decke sind als Tragekonstruktion 100 x 50 x 4 Millimeter Rechteckstahlrohre montiert, an denen die Konstruktion stabil befestigt wird. Mit dem Boden sind die Raumteiler unsichtbar verschraubt.
Erhöhtes Podest mit Brüstungsgeländer
Teile des Gastraumes sind als erhöhtes Podest angelegt. Historisch wurde das wohl als Bühne genutzt. Heute entsteht zusammen mit den Raumteilern und einem umlaufenden Brüstungsgeländer eine Zone mit privatem gemütlichen Ambiente. Das teils mit einem Radius gebogene Stahlgeländer haben wir oben mit einem runden Handlauf versehen. Das helle Holz entspricht dem der Tische. Der Radius des Geländers muss sehr genau nach Plänen gebogen werden.
Deckenregal über der Bar
Das Papa Benz verfügt auch über eine breite Bar. Highlight ist hier unser 4 Meter langes Decken-Deckenregal. Es ist in der Höhe verstellbar und hat drei nutzbare Fachböden mit LED-Beleuchtung. Die Tiefe beträgt 45 Zentimeter – viel Platz für Flaschen und Sonstiges. Ein Gläserrechen auf der Unterseite erlaubt schnellen Zugriff auf die passende Trinkgefäße. Ebenso ist auf der Unterseite eine Schiene mit Spot-LEDs verbaut, zur Thekenbeleuchtung. Frontseitig sind die ersten zwei Ebenen mit VSG-Scheiben verglast. Belastbar ist das Deckenregal mit mindestens 800 Kilogramm.
Frischer Wind in der Gastronomie durch Metallbau von Brüll + Gruber
Gastronomieumbau folgt immer einem Konzept. Das vom Papa Benz ist durchaus mutig. Bayerische Gemütlichkeit – die neuen Betreiber nennen es „alpiner Charme“ – soll auf moderne, zeitgenössische Weise interpretiert werden. So will man sich vom „Flair einer klassischen Wirtschaft abheben“ sagen Brauerei und Betreiber.
Die Zutaten sind offensichtlich. Historische Wandtäfelung, aber im frischen Grün. Helle Holztische und Stühle aber loftartige Raumteiler und offene Decken, die Lüftung und Installationen nicht kaschieren. Auch das Deckenregal, ein wahrer Hingucker, zielt eher auf einen modernen Barbetrieb. Die Modernität wird aber von den umgebenden Holztischen im Zaum gehalten. Auch durch das Sandstrahlen der Raumteiler, muten diese massig und eher historisch als modern an. Eine feinsinnige Balance. Diese Mischung zeigt sich auch bei der hellen freundlichen Beleuchtung. Große Kronleuchter mit Glaskugeln erinnern an klassische Saalbeleuchtung bayerischer Wirtschaften. Kombiniert wird das mit modernen Spots, die eher aus dem Bereich der Studiobeleuchtung kommen. All das zusammen ergibt die entspannte bayerische Gemütlichkeit mit einem gehörigen Schuss Modernität.
Brüll + Gruber freut sich, mit den umfänglichen Metallbauarbeiten beim Umsetzen des neuen Konzepts beigetragen zu haben. Metallbau in der Gastronomie gehört zu unseren speziellen Qualifikationen. Deckenregale bzw. Hängeregale sind in vielen Varianten denkbar. Hier beispielsweise ein → Deckenregal aus Messing oder hier eine Kombination aus → Metallregalen und einem rundum laufenden Hängeregal. Die Möglichkeiten und Kombinationen bei einem Gastronomie Umbau sind fast grenzenlos. Für Brüll + Gruber zählt immer die Einzigartigkeit der Gestaltung.
Projektinfo:
Bauherr : Hofbräuhaus
Planung: → Ingenieurbüro Furch
Kosten: 160.000 €
Ausführung: August – Oktober 2024